Psychotherapie mit dem Pferd, Beiträge aus der Praxis, Band 2 S. 169-189
Abstract
Die Arbeit an und mit Symbolen, welche im Kontext psychoanalytischer Prozesse in Träumen, Imaginationen, Bildern und Zeichnungen auftauchen, ist „Kernstück“ der Analytischen Psychologie und Psychotherapie C.G. Jungs. Dabei ging C.G. Jung davon aus, dass AnalytikerIn und AnalysandIn nicht nur auf der bewussten Ebene, sondern auch in ihrem jeweiligen Unbewussten miteinander verbunden sind. Dies bedeutet, dass sich Individuation und psychische Entwicklung in diesem gemeinsamen „Resonanzfeld“ ereignet, einem intersubjektiven, emotionalen Feld, das man heute u. a. mit Spiegelneuronen zu erklären versucht.
Dieser Artikel widmet sich dem Pferd in seiner symbolischen Dimension. Er verfolgt dabei zwei miteinander verwobene Linien: einerseits die Symbolik des Pferdes in individuellen Bildern, Träumen, Assoziationen und Bedeutungen, andererseits die Symbolik des Pferdes in kollektiven Narrationen wie Mythen und Märchen. In ihnen klingt sehr altes Wissen um die Fähigkeit der Pferde an, den Menschen in einem ganz umfassenden Sinne seelisch und körperlich zu tragen.